Alfred Tomatis - Leben und Wirken

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Ein Pionier.

Pioniere faszinierten mich schon immer. Alfred A. Tomatis war ein solcher Pionier. Der französische HNO-Arzt begründete das Gebiet der Audio-Psycho-Phonologie. Und sein Lebensinhalt war es, die Zusammenhänge zwischen Ohr, Stimme und Psyche zu erforschen und dadurch den Menschen zu helfen. Selbst als Frühgeburt zur Welt gekommen, deren Mutter ihre Schwangerschaft zu verstecken versuchte, motivierte ihn dies bereits Mitte des letzten Jahrhunderts Fragen zu stellen. Er fragte sich, was ein ungeborenes Kind im Mutterleib schon miterlebt. Und als HNO-Arzt interessierte ihn natürlich auch brennend, was das Ungeborene hören kann!

Am 1. Januar 1920 wurde Tomatis in Nizza geboren. Sein Vater, einer der besten Opernsänger Europas Umberto Dante und weitere Familienmitglieder waren Sänger, so spielte die Musik bereits von Anfang an eine große Rolle in Alfreds Leben. Er wurde zweieinhalb Monate zu früh geboren, seine Mutter war zu diesem Zeitpunkt erst 16 Jahre alt und versuchte die Schwangerschaft vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Mit Korsetts und enger Kleidung schnürte sie ihren Bauch ab, was er selbst später als einen Grund für die frühe Geburt vermutete.

Eine Frühgeburt.

10 Wochen zu früh in diese Welt gekommen wog Alfred weniger als 1.500 Gramm. Nun musste er außerhalb des warmen, geschützten Bauches seiner Mutter überleben. Heute erwartet ein Frühchen in den ersten Wochen ein Brutkasten, in dem es weder die Nähe, den vertrauten Druck des sanften Fruchtwassers und die Körperwärme der Mutter spüren noch ihre vertraute Stimme hören kann. Ein wichtiger Schutz, den es für eine ruhige und natürliche Entwicklung benötigt, fehlt. Dafür erlebt es helles Kliniklicht, unruhige Geschäftigkeit des Personals, Maschinengeräusche und Kanülen in seinem winzigen Körper.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass die meisten sensomotorischen Funktionen erst ca. 2 Wochen vor dem Geburtstermin fertig entwickelt sind. Anders das Ohr. Wie Tomatis selbst als einer der ersten Forscher des letzten Jahrhunderts erkannte, ist es bereits zur Hälfte der Schwangerschaft fertig entwickelt und voll funktionsfähig. Heute machen wir uns dieses Wissen zunutze, um über das Ohr die unvollständige Gehirnentwicklung in anderen Bereichen wie Sprache oder Motorik anzukurbeln. Auch bei Alfred Tomatis war zur Geburt die Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen. Später sagte er einmal „dass die Umstände, unter denen ich geboren worden bin, meinem späteren Leben in entscheidendem Maße den Weg gewiesen haben. Unter ihrem Einfluss sind meine Arbeiten über die vorgeburtliche Entwicklung entstanden.“

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Ein Genie.

Als Kind litt Alfred unter Verdauungsstörungen und war oft krank. Seine häufigen Arztbesuche lösten bei ihm bereits früh den Wunsch aus, einmal Arzt zu werden. So schickte ihn sein Vater mit 11 Jahren auf ein Internat in Paris, weil er ihm die bestmögliche Ausbildung ermöglichen wollte. Dort entwickelte er sich zu einem wissbegierigen Schüler, aber er litt auch unter großer Einsamkeit so ganz auf sich allein gestellt in dieser großen Stadt. Er war sehr arbeitssam und ähnlich leistungsorientiert wie sein Vater, dem er gefallen wollte. Auf dem Gymnasium wurde er unter anderem vom Philosophen Jean-Paul Sartre unterrichtet. Oft lernte er bei der Musik von Mozart.

Im Anschluss studierte er Medizin. Doch bereits zu Beginn seines Studiums brach der zweite Weltkrieg aus und Alfred wurde eingezogen. Nach dem erfolgreichen Ausbruch aus deutsch-italienischer Kriegsgefangenschaft mit einigen Kameraden assistierte er einem Arzt im französischen Arbeitslager. Er ging zur französischen Luftwaffe und studierte dort Hals-Nasen-Ohren-Medizin. Nach seinem Abschluss zu Kriegsende untersuchte er als Facharzt die Mitarbeiter der Flughafenhalle mit einem Audiometer. Er erkannte, dass sie in einem bestimmten Frequenzbereich bei 4.000 Hertz schwerhörig wurden und stellte den Zusammenhang zur Lautstärke von 132 Dezibel her, der Lautstärke einer Turbine eines Caravelle-Düsenflugzeugs. Noch besser: Da er nebenbei auch Sänger, unter anderem Freunde seines Vaters behandelte, bemerkte er, dass die Sänger bei eben derselben Frequenz Hör- und Stimmprobleme aufwiesen. Er stellte durch Messungen der Lautstärke vom Gesang fest, dass Opernsänger ebenfalls um die 130 Dezibel erzeugen, in ihrem Schädel sogar bis zu 150 Dezibel. Seine geniale Erkenntnis war, dass sie sich selbst taub sangen, also aufgrund ihrer eigenen Lautstärke bestimmte Frequenzen nicht mehr hören und somit auch nicht mehr singen konnten. Das führte ihn bereits zu seiner nächsten Erkenntnis: „Man singt mit dem Ohr.“ Zunächst belachten ihn andere Wissenschaftler, doch dann fanden sie durch eigene Messungen heraus, dass die Stimme tatsächlich nur die Frequenzen enthält, die das Ohr auch hören kann. Dieser Zusammenhang wurde als Tomatis-Gesetz oder Tomatis-Effekt weltweit bekannt.

Besonders Erforschung der engen Verbindung von Ohr, Stimme und Gehirn, die damals noch in den Kinderschuhen steckte, brachte er durch seine Erkenntnisse weit voran. Ein Großteil seiner Thesen können nun durch die aktuelle Forschungen bestätigt werden, wie zum Beispiel die natürliche neuronale Plastizität (Veränderbarkeit) des Gehirns. Auch die Unterscheidung zwischen passivem, rezeptivem Hören und aktivem Zuhören, also der Hörverarbeitung mit Ohr und Gehirn bzw. der Erfassung des Sinns einer sensorischen Information, haben wir Alfred Tomatis zu verdanken. Vielen Menschen, die einwandfreie Hörtests beim HNO Arzt haben, macht das Zuhören große Probleme. Dies zieht wiederum weitere Schwierigkeiten nach sich, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation und Konzentration.